Die Wetterau ist ein etwas zweideutiger Begriff, da es zum einen die Landschaft "Wetterau" gibt, zum anderen den "Wetteraukreis".

Die Landschaft Wetterau, nördlich von Frankfurt gelegen zwischen Taunus und Vogelsberg, ist bereits in ganz alten Zeiten eine Art Kornkammer gewesen. Einfach zu bewirtschaften, mit ertragreichen Böden.

So ist es kein Wunder, dass bereits Kelten dort siedelten, die Römer den Limes drum rum bauten und auch heute noch viel Landwirtschaft betrieben wird.

Einige Burgen und Schlösser sowie diverse kleinere und größere Städte mit schönen Altstadtkernen zeugen ebenfalls von der reichen Vergangenheit.

Eine Sensation war der Statuenfund eines keltischen Fürsten am Glauberg. Er hat einen würdigen Platz im extra für ihn geschaffenen Glauberg-Museum erhalten, überragt vom Glauberg mit dem Keltenlehrpfad.

Bad Nauheim

In Bad Nauheim lässt sichs gut sein
In Bad Nauheim lässt sichs gut sein

Der Wohlstand Bad Nauheims lag und liegt in den Solequellen, die schon die Kelten zur Salzgewinnung nutzten.

Bis hin zur Neuzeit war das "weiße Gold" für die jeweiligen Fürstenhäuser ein Grund, die Entwicklung Bad Nauheims zu fördern. Die Fachwerkaltstadt, aber auch die Relikte auf dem Rundweg "Sole und Salz" zeugen von diesen Zeiten.


Als die Salzgewinnung unrentabel wurde, schlug die Stunde des Kurens. Als 1846 der "Große Sprudel" gefunden wurde, entwickelte sich Bad Nauheim innerhalb weniger Jahre zu einem der angesagtesten Kurbäder Europas. Die natürlich enthaltene Kohlensäure sowie der je nach Quelle unterschiedlich ausgeprägte Salzgehalt ermöglichten die Behandlung unterschiedlicher Krankheiten. Ein Schwerpunkt wurden dabei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Fries des Brunnens im Sprudelhof
Fries des Brunnens im Sprudelhof

Um die wachsende Zahl an Badebehandlungen bewältigen zu können, errichtete der Architekt Jost im Auftrag des damaligen Großherzogs Ernst-Ludwig im Jugenstil ein Inhalatorium, die Trinkkuranlage, das Kurhaus und als Herzstück den Sprudelhof. Die inzwischen nicht mehr genutzte Anlage zeigt sowohl im Großen als auch in den Details, dass der Anspruch dieser Stilrichtung die Entwicklung eines Gesamtkunstwerks war. Ganz nebenbei entstand dabei eine für die damilige Zeit hochmoderne Kurstadt mit Elektrizität, Warmwasser und Zentralheizung. Der Sprudelhof kann heute innen nur noch mit Führung besichtigt werden, die sich aber nicht nur dewegen lohnt.

Büdingen

Modell Büdingens
Modell Büdingens

Schon die Kelten siedelten in dem Gebiet, urkundlich erwähnt wurde die St. Remigius-Kirche im Jahr 700. Die Stadtgeschichte wird aber allgemein ab 1130 gerechnet. In der nachfolgenden Zeit entstand ein aus Fachwerk- und Steinhäusern bestehender Ortskern mit wehrhaften Außenmauern und Türmen.

Obwohl die Stadt durchaus den Wirren verschiedener Kriege ausgesetzt war, ist sie nie vollständig geschliffen worden. So ist der Ortskern mit seinen Wehrmauern erhalten geblieben. Drohender Verfall wurde mit viel Engagement und natürlich auch Geld an vielen Stellen aufgehalten.

 

Derzeit leidet die Stadt jedoch an einer Vielzahl von Streitigkeiten mit dem jetzigen Fürsten zu Ysenburg und Büdingen. Gesperrte Wege, der nicht (mehr) zugängliche Schloßpark, der deutlich sichbare Verfall diverser Häuser zeugen von diesem Riss.

 

Sehenswert und einen Ausflug wert ist die Stadt aber immer noch.

DAS 50-ER JAHRE MUSEUM

Höchst vergnüglich gestaltet sich der Besuch im kleinen 50er-Jahre-Museum direkt am Marktplatz: Rock'n Roll, Petticoats und Nierentische satt!

Nicht ganz so alt wie der Stadtkern und das Museumsgebäude, aber mit viel Liebe zum Detail von den privaten Betreibern umgesetzt.